Pfusch kann teuer werden!

Elektro Pfeffer - Pfusch kann teuer werden!
Pfusch kann teuer werden!

Immer öfter hört man im Freundes- oder Bekanntenkreis, dass Aufträge im Haushalt oder auf der eigenen Baustelle unter der Hand vergeben wurden. Das sei viel preisgünstiger als im offiziellen Betrieb und es lohne sich für beide Parteien. Was viele nicht wissen, ist, dass ein Auftrag, der im Pfusch vergeben wird, kein kleines Kavaliersdelikt ist, sondern eine ernst zu nehmende Straftat. So wird der kostengünstige Auftrag ganz schnell zum teuren Albtraum.

Schwarzarbeit, Pfuscherei und Nachbarschaftshilfe

Laut der österreichischen Wirtschaftskammer findet Schwarzarbeit immer dann statt, wenn Arbeit unselbstständig ausgeführt wird, ohne dass die beschäftigten Arbeiter beim Finanzamt oder bei der Krankenkasse angemeldet sind. Es fallen also die Lohnnebenkosten weg. Von Pfusch spricht man wiederum dann, wenn jemand selbstständig arbeitet, ohne einen Gewerbeschein gelöst zu haben. Natürlich ist nicht jede kleine Reparatur, die außerhalb des Eigenheims getätigt wird, gleich Schwarzarbeit oder Pfuscherei. Die sogenannte Nachbarschaftshilfe ist völlig in Ordnung und nicht strafbar. Von Nachbarschaftshilfe spricht man, wenn kleine Dienste innerhalb der Nachbarschaft oder Familie geleistet werden, ohne dabei ein Entgelt zu verlangen. Man stellt also auf Entgeltlichkeit solcher Dienste ab. Jeglicher Verdienst – sei es auch nicht in geldwerten Mitteln, sondern in Form eines Dankeskorbs oder Gutscheins – geht über die Nachbarschaftshilfe hinaus und ist strafbar. Das mag im ersten Moment etwas streng wirken, aber erlaubt man einen angemessenen Verdienst auch unter Nachbarn, verwischt sich die Grenze zwischen Hilfeleistung und Schwarzarbeit und die Gefahr von Missbrauch wird groß.

Die Frage der Haftung

Besteht ein Auftrag zwischen Auftraggeber und Schwarzarbeiter, wird dieser zwar zivilrechtlich als Werkvertrag eingestuft und etwaige Mängel könnten eingeklagt werden. In der Praxis sieht dies jedoch leider ganz anders aus und der Auftraggeber steht im Falle eines Mangels vor schwerwiegenden Hindernissen. Zunächst wird es für den Arbeitgeber schwer, den Nachweis zu erbringen, dass der Pfuscher die Arbeit tatsächlich ausgeführt hat und demnach zur Mangelbehebung verpflichtet ist. Ohne Rechnung wird ihm dieser Beweis nicht gelingen. Noch komplizierter wird es, wenn der Pfuscher seinen Wohnsitz nicht in Österreich hat. Dann müsste man das anzuwendende Recht herausfinden und gegebenenfalls das Verfahren vor ausländischen Gerichten führen. In den meisten Fällen wird der Auftraggeber auf seinem Mangel sitzen bleiben und die Reparatur mit allen Folgekosten selbst übernehmen müssen. Gerade bei unsachgemäßen Elektroinstallationen kann dies sehr teuer werden.

Strafrechtliche Folgen

Neben den eben erwähnten Ärgernissen kommen noch viel schwerwiegendere Probleme auf den Auftraggeber zu, denn ein Pfusch ist kein Kavaliersdelikt und zieht strafrechtliche Folgen nach sich. Diese können besonders empfindlich sein, wenn ein Vergehen nach dem Ausländerbeschäftigungsgesetz festgestellt wird. Zwar werden auf den kleinen Baustellen nur selten Kontrollen durchgeführt, doch schützt dies nicht vor missgünstigen Nachbarn, die eine Anzeige erstatten.

Regressforderungen

Passiert auf der Baustelle ein Unfall und muss der Schwarzarbeiter ins Krankenhaus, kann das für den Auftraggeber ebenfalls sehr kostspielig werden. Ist der Pfuscher nicht versichert, hat nämlich die Krankenkasse die Möglichkeit, die angefallenen Kosten für den Einsatz und die Behandlungen vom Bauherrn zurückzufordern. Gerade bei Elektroarbeiten durch einen nicht ordentlich ausgebildeten Elektriker kann es sehr rasch zu Unfällen mit schweren Verletzungen kommen.

Während also viele noch in der Illusion leben, dass sich ein Pfuschgeschäft für die eigene Baustelle auszahlt, hoffen wir, dass wir Ihnen die Realität mit diesem Beitrag etwas näherbringen konnten. Es stellt sich uns wirklich die Frage, ob die Ersparnis von ein paar Hundert Euro durch Beauftragung eines Pfuschers anstelle eines Fachmannes und das Risiko so eklatanter Mehrkosten im Schadensfall in einer echten Relation stehen. Die Arbeiten durch einen Fachmann sind nicht nur qualitativ hochwertiger, sondern Sie sind selbst bei auftretenden Mängeln rechtlich abgesichert.

Haben Sie noch weitere Fragen zum Thema oder können wir Ihnen sonst behilflich sein? Das Team von Elektro Pfeffer steht Ihnen gerne zur Verfügung

Bilderrechte: Pfusch Elektriker © Elnur Amikishiyev – stock.adobe.com